Das
Buch „Auroras Anlaß“ von Erich Hackl verdeutlicht, dass das Thema Erziehung
viele Facetten, wie zum Beispiel Toleranz, Zeitgeist, Unbeschwertheit,
Verantwortung oder aber auch Vertrauen hat. Aber was ist denn nun die
„perfekte“ Erziehung?
Genau
wie in der Modewelt unterläuft die Kindererziehung vielen Trends. Dieser
Vergleich erscheint vielleicht erschreckend, ist aber durchaus gerechtfertigt.
Was in dieser Saison bei Gucci ein neuer Rock ist, ist bei der Kindererziehung
zum Beispiel eine neu ausgeklügelte Lerntechnik. Folglich verändern sich die
Erziehungstrends immer wieder. Noch vor 10 Jahren wurde gesagt, man solle die
Kinder nicht zu früh fördern, sie „selber machen lassen“, jetzt, im Jahre 2009
boomt das Geschäft mit Früherziehung, Englisch-Frühkursen und co. .
Prioritäten
verändern sich, so haben sich im Laufe der Zeit zwei in genau entgegengesetzte
Richtung gehende Erziehungsstile entwickelt. Der antiautoritäre Erziehungsstil
und die autoritäre Erziehung.
Beim
antiautoritären Erziehungsstil wird fast gänzlich auf Grenzen verzichtet. Es
existieren sogar Schulen, die dieses Prinzip unterstützen. In diesen herrscht
aber nicht die totale Anarchie, sondern ein ganz normales Bildungswesen. Kinder
werden auch gefordert und lernen auch ohne Autorität ihre Grenzen, von ganz
alleine, kennen. Für viele Eltern, die dieses Prinzip vertreten, ist es schön
anzusehen, dass sich ihre Kinder ohne Druck ganz „frei“ entfalten können. Der
negative Teil dieser Erziehung ist leider auch, dass manche Kinder, oder auch
Jugendliche, ihre Grenzen nicht kennen und sie suchen. So ist es leicht, in die
„falschen“ Kreise zu kommen.
Das
Gegenteil, die autoritäre Erziehung, vertritt das Prinzip, die Kinder mit
Anleitung durch die Kindheit zu führen. Diese soll so geregelt wie möglich
ablaufen. Die Gefahr bei dieser Methode ist natürlich die Einschränkung der
Lebensfreiheit der Kinder. Diese wollen oftmals ausbrechen und neue Grenzen
finden. Oft geraten gerade diese Kinder in Gesellschaft von Menschen, vor denen
ihre Eltern sie schützen wollten.
Diese
waren die meiner Meinung nach extremsten Beispiele der Erziehung. Dazwischen
gibt es natürlich noch viel Spielraum. Eine perfekte Erziehung gibt es für mich
nicht, ideal wäre es aber, wenn sie ausgeglichen, vor allem aber sehr liebevoll
ist. Denn am Ende ist ein antiautoritär erzogenes ungeliebtes Kind genauso
glücklich wie ein autoritär erzogenes Ungeliebtes.
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